Sonntag, 18. Januar 2015

Gefängnismauern




Vor zwei Jahren habe ich diese Textstelle gelesen und hätte es sofort unterschrieben.
Ohne Einwände, ohne Widerrede, ohne weiter nachzufragen.
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Heute.. Schmerz kann Hass erzeugen, immer noch, nicht zu knapp. Weil Schmerz hilflos macht, zumindest fühlt es sich so an.
Aber Schmerz kann auch heilen. Ohne Schmerz, ohne Tiefpunkte, ohne das Gefühl esgehtniewiederwegichkanndasnichtaushaltenichwillbitteendlichsterben wäre vielleicht kein Aufrappeln, kein Schockmoment, kein sogehtdasnichtweiter möglich gewesen.

Die Gefahr des Implodierens durch Schweigen ist nicht mehr so groß, seitdem ich angefangen habe, die Mauern meines Gefängnisses abzutragen.
Stück für Stück, Bröckchen für Bröckchen, Splitter für Splitter.

Und wenn das geschafft ist, finde ich unter all den Trümmern den Schlüssel für die Fußkette an meinem Knöchel

und
bin
frei



("Am besten gefiel mir ihr Mund" - Nadia Fusini)

6 Kommentare:

  1. Hallo liebe Feli,
    vielen lieben Dank für deine aufmunternden Worte, ich versuche, sie zu beherzigen :)
    Meine Therapeutin ist wirklich toll, ich gehe seit 1,5 Jahren zu ihr.
    Ich mag deinen Text. Sehr.
    Und hoffe, du findest den Schlüssel.
    Baldbaldbald.
    Alles Liebe <3

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  2. Liebe Feli,
    ich befürchte fast, du musst dir deine Lorbeeren noch aufheben - noch ist nichts entschieden. Momentan sind es nur flüchtige Ideen. Die Ausbildung unterbrechen, die Ausbildung abbrechen, stationäre Therapie, ambulante Therapie... so viele Gedanken in meinem Kopf und so wenig Zeit. Meine Therapeutin möchte, dass ich mich erst mal krankschreiben lasse, aber das passt nicht zu mir. Ganz oder gar nicht: nächste Woche werde ich sehen, wie das Pendel ausschlägt...
    Über den Regenbogen freue ich mich aber trotzdem ^.^
    PS: Darf ich fragen, wie alt du bist? So ungefähr?

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  3. Meine liebe Feli,
    habe ich schon erwähnt, dass ich deinen Namen wirklich sehr gerne mag? Er erinnert mich ein wenig an Felina, die Spielgefährtin Bambis im Disneyfilm.

    Dann mache ich einen Knicks und nehme den Applaus dankend entgegen *lach* Ich werde mir Mühe geben, mich der Lorbeeren würdig zu erweisen.

    "In den Zwanzigern" reicht vollkommen aus, dankeschön :) Du warst für mich schwer einzuordnen...

    Liebe Grüße und einen sonnigen, strahlenden Tag wünsche ich dir.

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  4. Liebe Feli, du wirkst auf mich so entschlossen, so gefestigt. Ich bewundere dich dafür, ohne wirklich viel über dich zu wissen. Du hast schon viel geschafft, oder? Ich wünsche dir sehr, dass du den Schlüssel bald finden kannst und dich auch traust, die Kette abzulegen.

    Ja, ich mag es auch, wenn Therapeuten Humor haben und sich auch selbst nicht so ernst nehmen :D
    Ich glaube, es hat bei mir ein kleines bisschen Verständnis für diesen Teil ausgelöst - zu wissen, dass ein Kind nicht anders kann, als sich normale, ungefährliche Nähe zu seinen Eltern zu wünschen...
    Ja, das verstehe ich. Für mich war es auch eine große Überwindung, das erste Mal in eine Klinik zu gehen. Aber dann hat es sich als sehr gute Entscheidung herausgestellt... Ich glaube, mit DIS ist es aber auch nicht leicht, in "normalen" Psychiatrien wirklich kompetente Hilfe zu finden.
    Ja, ich halte mich fest. Am Leben^^

    Danke für all deine Worte und bitte entschuldige, dass ich es manchmal nicht so schnell schaffe, zu antworten.
    Alles Liebe!

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  5. Hallo, Feli :) (wow, endlich funktioniert das Kommentieren <3)
    Erst einmal danke für deine vielen Kommentare.

    Ja, die Therapeutin hat mir erzählt, worüber sie mit Iva gesprochen hat... naja, im Grunde war es nicht viel, Iva hat nur geweint *sfz*

    Dankeschön. Meinst du mit dem "damit/danach fühlen" die Frisur? :) Ich fühle mich gut damit, Kerl ist sie immer noch zu weiblich, aber dass sie kürzer sind, findet er schon mal sehr erleichternd ^^'

    Naja, Idee und Motivation, das aufzuarbeiten... es ist ja eher eine Art Zwang, oder? Ein "positiver" Zwang zwar, weil ich es so endlich angehe, aber doch ein Zwang... wenn man keine Schmerzen hat, geht man nicht zum Arzt und muss nicht gucken, warum dieses und jenes weh tut und was gebraucht wird, damit die Schmerzen wieder verschwinden ^^ So metaphorisch gesagt. Mh.
    Dankeschön für die Wünsche. Dir wünsche ich auch alles Gute, was du brauchst, viel Flausch, Einhörner, positive *plings*, ... <3

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  6. Hallo liebe Feli,
    danke für deine worte,
    keine angst, gegessen habe ich irgendwann wieder etwas
    und vielen dank auch für diesen schönen post
    <3
    alles Liebe
    Sirène

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