Freitag, 23. September 2016

... und ich machte den ersten Schritt



(damals)
Und glaub mir, gäbe es einen Weg raus aus Allem, ich würde den ersten Schritt machen.
Trotz all der Sorge, trotz der siebenhundert Gewichte rings um meinen Körper, trotz der siebentausend ungeweinten Tränen, trotz all der Fallen am Wegesrand, die mich in den Abgrund zerren wollen.
Gäbe es eine Möglichkeit, meinen Worten Laut zu geben, glaub mir, sie kämen mit einer solchen Kraft aus meiner Seele, dass mein Echo noch Tage später zu hören wäre.
Wären meine Beine nicht so unendlich schwer und hätten sie mir das Dornenkreuz nicht mitten in den Körper gerammt, glaub mir, ich würde so schnell fliehen, dass mir Flügel wüchsen, die sich so weit entspannten, dass ich innerhalb von Sekunden weit, weit oben wäre.
Und wäre der Hauch einer Wahrscheinlichkeit gegeben, dir noch einmal vorher meine Hand reichen zu können, glaub mir, ich würde all meine Teile zusammenraffen, sie aneinanderreihen und mich so weit zu dir lehnen, dass wenigstens meine Fingerspitzen dir mit all meiner Liebe Lebewohl sagen könnten.
Glaub mir, ich würde den Weg durchs Feuer antreten, mit dem letzten Rest selbsterhaltendem Stolz, der mir geblieben ist, denn mir ist mehr als bewusst, dass es die einzige und letzte Chance ist, mein Herz wiederzufinden.


(heute)
und ich ging durchs Feuer
ich tanzte im Regen
ich weine
und lache
lebendig



Ich lebe.
Obwohl ... oder gerade WEIL ich geredet habe.