Freitag, 23. September 2016

... und ich machte den ersten Schritt



(damals)
Und glaub mir, gäbe es einen Weg raus aus Allem, ich würde den ersten Schritt machen.
Trotz all der Sorge, trotz der siebenhundert Gewichte rings um meinen Körper, trotz der siebentausend ungeweinten Tränen, trotz all der Fallen am Wegesrand, die mich in den Abgrund zerren wollen.
Gäbe es eine Möglichkeit, meinen Worten Laut zu geben, glaub mir, sie kämen mit einer solchen Kraft aus meiner Seele, dass mein Echo noch Tage später zu hören wäre.
Wären meine Beine nicht so unendlich schwer und hätten sie mir das Dornenkreuz nicht mitten in den Körper gerammt, glaub mir, ich würde so schnell fliehen, dass mir Flügel wüchsen, die sich so weit entspannten, dass ich innerhalb von Sekunden weit, weit oben wäre.
Und wäre der Hauch einer Wahrscheinlichkeit gegeben, dir noch einmal vorher meine Hand reichen zu können, glaub mir, ich würde all meine Teile zusammenraffen, sie aneinanderreihen und mich so weit zu dir lehnen, dass wenigstens meine Fingerspitzen dir mit all meiner Liebe Lebewohl sagen könnten.
Glaub mir, ich würde den Weg durchs Feuer antreten, mit dem letzten Rest selbsterhaltendem Stolz, der mir geblieben ist, denn mir ist mehr als bewusst, dass es die einzige und letzte Chance ist, mein Herz wiederzufinden.


(heute)
und ich ging durchs Feuer
ich tanzte im Regen
ich weine
und lache
lebendig



Ich lebe.
Obwohl ... oder gerade WEIL ich geredet habe.




Freitag, 26. August 2016

Neben der Leiche gefriert der wärmste Atem (TW)


Schmerz raubt alle meine Sinne, Köpfe kippen ins Nichts und die Treppe in der Mitte des 
Raums führt gegen die Wand.
Windende Höhen, raunendes Schweigen, Gelächter im Jenseits, 

ich kann mich nicht halten.

Das Band der Verschwiegenheit ist unendlich lang und die Knoten führen nur zur nächsten 
Lüge.
Schwindelnde Tiefe, neben der Leiche gefriert der wärmste Atem.

Sei ganz leise, sei nicht ängstlich, schau, wie gerne er dich hat. Nimm die Hand des 
Vertrauens und lauf mit weit geöffneten Augen gegen die Mauer der Geheimnisse.
Die Worte 
fehlen und der Mond lacht dich aus, die Sterne funkeln im Widerhall der lautlosen Schreie 

und ich sterbe, ich sterbe nicht, ich kann nicht lebendig bleiben, ich bin nicht da, ich bin so 
müde, ich bin so müde


Samstag, 20. August 2016

Damals (TW)



Lippen lügen
Türen auch
Geschlossen ist nachts
Nur der Käfig der Seele

Schwärze steigt
Aus allen Ecken
Kalt ist alles
Drum herum

Pass auf
Was du sagst
Sonst kannst du was erleben

Mittendrin
So verloren
Hände rutschen
Von ihr ab

Nass geschwitzt
Knochentrocken
Eiseskälte
Tötet Herz

Pass auf
Was du sagst
Sonst kannst du was erleben

Gedanken verfliegen

Die Spieluhr
Spielt sanft
Ihre Melodie
Des Verrats





Dienstag, 28. Juni 2016

What if you could lose your memory?



Inspiriert von diesem Lied fiel mir gerade dieser Blog-Titel ein und ich schreibe einfach drauf los.
https://www.youtube.com/watch?v=Ffp5vPyU2cI


Was wäre, wenn du deine Erinnerung verlieren könntest?
Wie viele von uns halten ewig an Altem fest und fallen in Flashbacks, Körpererinnerungen, Depressionen?

Was wäre, wenn ich dir sage, dass all das nicht mehr nötig ist, wenn du wählst, dass du es nicht mehr möchtest? Wenn du es wirklich und zu 100% wählst?

Ich habe diese Wahl getroffen und es geht mir besser, als jemals in meinem Leben.
Manch einer mag jetzt denken "Ach, die hat bestimmt auch nicht das erlebt, was ich erlebt habe."
Das mag sein. Ich war noch nie ein Fan von Diagnosen zählen, auch in den Kliniken habe ich das als geschmacklos und fehl am Platz bewertet, denn jedem Menschen geht es auf seine eigene Art und Weise schlecht, ob er jetzt 5 Diagnosen oder 1 Diagnose hat oder in gar keine Diagnose "passt", weil irgendwelche Ärzte meinen, die Anzahl der Symptome stimme nicht.

In meinem Inneren wusste ich schon länger, dass ich aussteigen kann und dass ich dieses fremdbestimmte Leben, wie es mir damals vorkam, nicht mehr leben wollte.
Und trotzdem hielt ich fest. Ich hielt fest am Drama, ich hielt fest an dieser Art, anders zu sein.
Ich mochte, dass ich Vieles durch die Vergangenheit begründen konnte. Ich mochte, dass ich etwas Besonderes war, dass Menschen meine Fortschritte sahen, die sie nicht gesehen hätten, wenn sie meine Vergangenheit nicht zumindest an meinen Narben ablesen konnten. Ich mochte, dass ich meine Augenringe mit Albträumen und Flashbacks erklären konnte und dass niemand von mir verlangte, dass ich mein Studium zur "richtigen Zeit" abschließe, weil sie es als große Leistung anerkannten, dass ich überhaupt studierte.

Und dann kam der Tag, als ich raus ging, als ich meine Angst hinter mir ließ und mich öffentlich, auf einer Bühne, zeigte. Das war der Tag, der viel veränderte. Das heißt nicht, dass ich von jetzt auf gleich keine Flashbacks mehr hatte oder sich mein Leben von Regen zu Konfetti wandelte.
Ich gab mir selbst die Chance für Veränderung. Der Raum, den ich dadurch erschaffte, gab mir Möglichkeiten, die ich für mich selbst schon längst abgeschrieben hatte.
Ein paar Monate später arbeitete ich mit einem Coach, der mir bewusst machte, dass ICH, also mein unendliches Wesen, niemals einen einzigen Kratzer in meiner Vergangenheit abbekommen hatte.
ICH wurde nie verletzt. Mein Körper hat schlimme Dinge erlebt und ICH bin unangetastet davon gekommen.

UND DAS WAR DER ZEITPUNKT, AN DEM ICH DIE BEWUSSTE WAHL TRAF,
MEINE VERGANGENHEIT HINTER MIR ZU LASSEN.



Es fühlt sich leicht an. Jeden Tag stehe ich auf und WEISS, dass ich die Wahl habe, meinen Tag so zu gestalten, dass er mir alle Möglichkeiten bietet, die ich haben möchte.

Ich schlafe immer noch manchmal schlecht. Entweder rede ich dann mit jemandem darüber oder auch nicht. Denn in der Sekunde, in der ich aufwache, bin ich in der Realität und treffe die bewusste Wahl, wie ich damit umgehe. Nämlich, indem ich den Traum nicht signifikant mache.
Ich habe immer noch manche Trigger, die mich abdriften lassen in Vergangenes. Und ich merke es und treffe bewusst die Wahl, nicht abzurutschen, sondern im JETZT zu sein. Mein unendliches Wesen, mein ICH, ist nicht angetastet und es ist MIR nichts passiert. Wozu also abrutschen in Höllenqualen, in Erbrechen, in Ohnmacht, in Schwindel? Ich brauche das nicht und ich wähle das nicht für mich.

Es fühlt sich leicht an, dass ich frei bin.
Es fühlt sich leicht an, dass mein Buch, meine Vergangenheit (TW)veröffentlicht wurde (siehe letzter Post) und die Welt Zugang dazu hat. Wer weiß, wer dadurch inspiriert seine eigenen Wahlen trifft?
Es fühlt sich leicht an, diesen Post mit euch zu teilen und von Wahlen zu sprechen.

Eine Wahl zu treffen kann sich schwer anfühlen, ist aber im Grunde immer leicht.
Eine Wahl zu treffen kann die Wahl für dich selbst sein, wenn du es wählst.

Ich muss meine Vergangenheit nicht verlieren. UND es ist möglich, sie als das anzuerkennen, was sie war und ist und bewusst im JETZT zu sein und sich nicht davon beeinflussen zu lassen.

Nach der Nacht kommt der Tag. Nach der Dunkelheit kommt das Licht.
Wir sind jetzt. Wir sind wir. Wir sind frei. Es ist eine Wahl.


Alles Liebe für euch,
Feli



Dienstag, 29. März 2016

Fliegst du frei?



Ihr Lieben,

wie geht es euch?
Öfter habe ich an die Eine oder Andere gedacht und habe mich nicht in der Lage gefühlt, hier zu schreiben. Ich war sehr krank und habe es überstanden und jetzt geht es mir besser denn je (:
Danke an Alle, die mit ihren Gedanken vielleicht ab und zu bei mir waren und für die guten Wünsche zu Weihnachten!

Jetzt ist schon Ostern und ich frage mich manchmal, wo die Zeit geblieben ist (:
Es ist so viel, so viel, was passiert, was nicht passiert, mal mehr, mal weniger, mal ein wenig mehr und dann wieder nichts.
Und ich gehe mit der Zeit, ich tanze mit der Zeit, manchmal fliege ich auch und es ist gut und es ist.

Ich fliege nicht gefangen. Ich fliege frei.
Fliegst du auch frei?

Sitzt du manchmal so da und wünschst dir, dass sich etwas ändert?
Was wünschst du dir? Und was ist der erste Schritt, den du gehen/tanzen/fliegen kannst, damit dein Wunsch in Erfüllung gehen kann?
Möchtest du mir davon schreiben?

Ich lasse euch einen Hauch Leichtigkeit da, eine Blume, die überall kleine Ableger verteilt, um Energie und Freude in die Welt zu bringen.