Inspiriert von diesem Lied fiel mir gerade dieser Blog-Titel ein und ich schreibe einfach drauf los.
https://www.youtube.com/watch?v=Ffp5vPyU2cIWas wäre, wenn du deine Erinnerung verlieren könntest?
Wie viele von uns halten ewig an Altem fest und fallen in Flashbacks, Körpererinnerungen, Depressionen?
Was wäre, wenn ich dir sage, dass all das nicht mehr nötig ist, wenn du wählst, dass du es nicht mehr möchtest? Wenn du es wirklich und zu 100% wählst?
Ich habe diese Wahl getroffen und es geht mir besser, als jemals in meinem Leben.
Manch einer mag jetzt denken "Ach, die hat bestimmt auch nicht das erlebt, was ich erlebt habe."
Das mag sein. Ich war noch nie ein Fan von Diagnosen zählen, auch in den Kliniken habe ich das als geschmacklos und fehl am Platz bewertet, denn jedem Menschen geht es auf seine eigene Art und Weise schlecht, ob er jetzt 5 Diagnosen oder 1 Diagnose hat oder in gar keine Diagnose "passt", weil irgendwelche Ärzte meinen, die Anzahl der Symptome stimme nicht.
In meinem Inneren wusste ich schon länger, dass ich aussteigen kann und dass ich dieses fremdbestimmte Leben, wie es mir damals vorkam, nicht mehr leben wollte.
Und trotzdem hielt ich fest. Ich hielt fest am Drama, ich hielt fest an dieser Art, anders zu sein.
Ich mochte, dass ich Vieles durch die Vergangenheit begründen konnte. Ich mochte, dass ich etwas Besonderes war, dass Menschen meine Fortschritte sahen, die sie nicht gesehen hätten, wenn sie meine Vergangenheit nicht zumindest an meinen Narben ablesen konnten. Ich mochte, dass ich meine Augenringe mit Albträumen und Flashbacks erklären konnte und dass niemand von mir verlangte, dass ich mein Studium zur "richtigen Zeit" abschließe, weil sie es als große Leistung anerkannten, dass ich überhaupt studierte.
Und dann kam der Tag, als ich raus ging, als ich meine Angst hinter mir ließ und mich öffentlich, auf einer Bühne, zeigte. Das war der Tag, der viel veränderte. Das heißt nicht, dass ich von jetzt auf gleich keine Flashbacks mehr hatte oder sich mein Leben von Regen zu Konfetti wandelte.
Ich gab mir selbst die Chance für Veränderung. Der Raum, den ich dadurch erschaffte, gab mir Möglichkeiten, die ich für mich selbst schon längst abgeschrieben hatte.
Ein paar Monate später arbeitete ich mit einem Coach, der mir bewusst machte, dass ICH, also mein unendliches Wesen, niemals einen einzigen Kratzer in meiner Vergangenheit abbekommen hatte.
ICH wurde nie verletzt. Mein Körper hat schlimme Dinge erlebt und ICH bin unangetastet davon gekommen.
UND DAS WAR DER ZEITPUNKT, AN DEM ICH DIE BEWUSSTE WAHL TRAF,
MEINE VERGANGENHEIT HINTER MIR ZU LASSEN.
Es fühlt sich leicht an. Jeden Tag stehe ich auf und WEISS, dass ich die Wahl habe, meinen Tag so zu gestalten, dass er mir alle Möglichkeiten bietet, die ich haben möchte.
Ich schlafe immer noch manchmal schlecht. Entweder rede ich dann mit jemandem darüber oder auch nicht. Denn in der Sekunde, in der ich aufwache, bin ich in der Realität und treffe die bewusste Wahl, wie ich damit umgehe. Nämlich, indem ich den Traum nicht signifikant mache.
Ich habe immer noch manche Trigger, die mich abdriften lassen in Vergangenes. Und ich merke es und treffe bewusst die Wahl, nicht abzurutschen, sondern im JETZT zu sein. Mein unendliches Wesen, mein ICH, ist nicht angetastet und es ist MIR nichts passiert. Wozu also abrutschen in Höllenqualen, in Erbrechen, in Ohnmacht, in Schwindel? Ich brauche das nicht und ich wähle das nicht für mich.
Es fühlt sich leicht an, dass ich frei bin.
Es fühlt sich leicht an, dass mein Buch, meine Vergangenheit (TW)veröffentlicht wurde (siehe letzter Post) und die Welt Zugang dazu hat. Wer weiß, wer dadurch inspiriert seine eigenen Wahlen trifft?
Es fühlt sich leicht an, diesen Post mit euch zu teilen und von Wahlen zu sprechen.
Eine Wahl zu treffen kann sich schwer anfühlen, ist aber im Grunde immer leicht.
Eine Wahl zu treffen kann die Wahl für dich selbst sein, wenn du es wählst.
Ich muss meine Vergangenheit nicht verlieren. UND es ist möglich, sie als das anzuerkennen, was sie war und ist und bewusst im JETZT zu sein und sich nicht davon beeinflussen zu lassen.
Nach der Nacht kommt der Tag. Nach der Dunkelheit kommt das Licht.
Wir sind jetzt. Wir sind wir. Wir sind frei. Es ist eine Wahl.
Alles Liebe für euch,
Feli